Dass unsere Nachbarn eine große Tradition in Sachen Bluegrass haben, ist zumindest jedermann in der Szene bekannt. Unzählige Bluegrassbands mit hervorragenden Musikern tummeln sich nördlich unserer Gotte sei Dank durchlässigen Grenze. Mehrere Bluegrassfestivals mit 20 Bands oder mehr erfreuen jeden Fan der Gemeinde. Und auch zwei der weltbesten Hersteller von Banjos und Mandolinen sind in oder Nähe Prag beheimatet. Jarda Prucha baut seit Jahrzehnten hervorragende Instrumente und hat sich auch als Lieferant für bedeutende amerikanische Marken (nicht zuletzt bis zum Ende für Gibson) einen Namen gemacht. Und Rosta Capek steht ihm nicht nach und hat auch schon einige spezielle Modelle ua für Ricky Scaggs gebaut. Er ist auch als Conferencier bei den diversen Festivals aktiv. Als nichttschechischsprechender Österreicher versteh ich da zwar kein Wort, aber aus den Reationen des Publikums ist zu entnehmen, dass er seine Sache auch in diesem Metier gut macht. Er organisiert auch immer wieder Konzerte amerikanischer Bluegrassgrößen in Prag.
So hat er einen der alten Haudegen am 26. Jänner nach Prag geholt. Doyle Lawson, der ua auch schon mit J.D. Crowe in den siebziger Jahren gespielt hat, kam für zwei Konzerte (die einzigen in Europa) über den großen Teich. Mit seiner Band Quicksilver, die ihn bereits seit langem begleitet, pesronell aber permanent umbesetzt und auch erhebich verjüngt wurde, spielte er zwei fulminante Konzerte im Pyramida Hotel. Die gesamte Szene war versammelt und auch einige Österreicher haben sich “verirrt”. Mein Freund Manfred war mit Freunden auf Einkaufstour bei Prucha und Capek und sie haben sich diesen Ohrenschmaus natürlich nicht entgehen lassen. Dafür eine langen Anreiseweg in Kauf zu nehmen, ist mit einer Stadt wie Prag ein leichtes. Denn auch ohne Bluegrassmusic ist Prag immer eine Reise wert.https://www.youtube.com/watch?v=EmZnpS7A3D8