27.5.2012
Bluegrass Jamboree in Strakonice
Nachdem ich voriges Jahr schon mal da war, musste ich auch heuer wieder nach Strakonice. Ca. 60 km westlich von Budweis gelegen, beherbergt dieses nette Städtchen eines der größten Bluegrassfestivals Europas. An zwei Tagen treten 25 Bands auf. Über die ausgeprägte Bluegrassszene in Tschechien habe ich schon letztes Mal berichtet. Und so sind bei diesem Festival fast ausschließlich tschechische Bands am Start. Lediglich ein Kanadier, eine slowenische Gruppe und der Hauptact – “Red Wine” aus Italien – machen die Ausnahme.
Allesamt hervorragende Musiker reicht die Palette von jungen klassischen Blugrassbands über Pioniere dieser Musik bis zu Vertretern des Crossover mit schon mehrheitlich elektrischen Instrumenten. In erster Linie war aber hervorragend gespielte akustische Musik zu hören.
Gestartet wird traditionell am Freitag Abend im “Letniho Kina”, einer großen Open Air Arena mit ca 1500 Sitzplätzen und einer riesigen Bühne. Von 19 30 bis nach Mitternacht gab´s ein buntes Programm. So mischte sich auch Dixiland-artiges mit Trompete !!! ins Programm. In den kurzen Umbaupausen gibt´s immer witzige Komentare von Misa Leicht und Rosta Capek (ja, der der die wunderbaren Banjos und Mandolinen baut). Leider verstehen wir kein Wort Tschechisch, aber an den Reaktionen des Publikums ist der Witz zu bemerken.
Am nächsten Tag geht der Reigen dann um 10 30 Uhr im Hof der senationellen Burg los. Bis ca 15 Uhr treten hier in erster Linie klassische Bands auf. Darunter auch ein Vertreter des Clawhammer Banjos. Eine durchaus willkommene Abwechslung zu den sonst üblichen “Three Finger Pickers”.
Kurz daruf , um 16 Uhr steht schon die nächste Band, diesmal wieder in der Open Air Arena auf der Bühne. Das Programm ist sehr abwechslungsreich, mit viel Traditionellem, größeren Bands mit Elektromaterial, Schlagzeug und derartigen Equipment, aber auch dem Kanadier Paul O´Brien an der akustischen Gitarre und den hervorragenden Italienern, die mit ihrer Band “Red Wine” nun schon 34 Jahre aktiv sind und auf deren neuem Album so gar Banjikone Tony Trischka Seines beigesteuert hat.
So viel geballte Musik ist kaum zu verdauen, so genießen wir nicht alle Bands, machen mal Pause am Campingplatz, schauen kurz in die renovierte Altstadt oder gehen durch das Burgmuseum auf den Turm mit grandioser Aussicht. Außerdem ist der mehrheitlich tschechischsprachige Gesang durchaus gewöhnungsbedürftig. ‘Und zu guter letzt hatten wir im Gegensatz zum Vorjahr herrlichen Sonnenschein.
Jedenfalls haben sich die zwei Tage wieder mal gelohnt. Im nächsten Jahr geht´s sicher wieder nach Tschechien, aber die veilleicht mal zu einem anderen der zahlreichen Festivals der Bluegrassszene.
Mehr Fotos unter Bilder
Andrew Banjo Hartl